Tagesspiegel Wahl-Spezial

Soll Tegel offen bleiben?

Berlin hat sich für den Erhalt des Flughafens ausgesprochen, aber gilt dieses Votum für die ganze Stadt?

Der landes- wie bundespolitisch gespannt erwartete Volksentscheid über den Erhalt oder die Schließung des Flughafens Berlin-Tegel hat ein klares Ergebnis ergeben. 56,1 Prozent der berliner Wählerschaft haben sich für den Erhalt des Flughafens bei Eröffnung des neuen Flughafens in Berlin-Schönefeld ausgesprochen. Welche politischen, wie rechtliche Konsequenzen dieses Votum hat bleibt vorerst weiter unklar.

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Welche Daten zeigen wir?

Wir zeigen hier die vorläufigen Endergebnisse des Volksentscheides "Tegel" je Wahlbezirk, inklusive der Briefwahlstimmen.

Was bedeuten die verschiedenen Farben?

Grün sind Wahlbezirke, in denen sich mehrheitlich für ein Schliessen, Blau hingegen Wahlbezirke in denen sich mehrheitlich für ein Offenhalten des Flughafens ausgesprochen wurde. Dabei gilt: Je klarer der relative Abstand zwischen den Tegel-Befürwortern und -Gegnern in einem Wahlbezirk ist, desto dunkler die jeweilige Farbe Grün oder Blau. Per Klick auf einen Wahlbezirk erhalten Sie Informationen über das konkrete Votum vor Ort sowie die jeweilige Wahlbeteiligung.

Was bedeuten die verschiedenen Helligkeitsstufen?

Die Helligkeitsstufen der beiden Farben spiegeln den relativen Anteil der Ja- oder Nein-Stimmen in dem jeweiligen Wahlbezirk wieder und zeigen somit auf, wo sich in der Stadt besonders stark oder schwach für die Schließung oder den Erhalt ausgesprochen hat. Je kräftiger die Farbe in einem Kiez, desto größer war die Zustimmung für die jeweilige Position.

Warum ist Berlin nicht durchgängig eingefärbt?

Berlin nicht durchgängig einzufärben, ist eine Annäherung, unbewohnte Gebiete zu berücksichtigen. Ein Beispiel: der Müggelsee gehört zu mehreren Wahlbezirken. Allerdings sind auf dem Müggelsee selbst keine Einwohner gemeldet. Deshalb ist der Müggelsee nicht eingefärbt. Weitere Beispiele sind das Tempelhofer Feld, der Tiergarten oder der Grunewald.

Warum wir auch die Briefwahlstimmen berücksichtigen?

Briefwahlstimmen werden in Berlin in gesonderten Briefwahlbezirken zusammengefasst. Im Datensatz der Landeswahlleitung Berlin werden diese Briefwahlbezirke gesondert aufgeführt. Diese sind nicht deckungsgleich mit den Urnenwahlbezirken. Daher können Briefwahlbezirke nicht einem einzelnen Urnenwahlbezirk zugeordnet werden. Ein möglicher Umgang mit diesem Umstand wäre, die Briefwahlstimmen zu ignorieren und jegliche Auswertungen und Grafiken allein auf die Wahlstimmen an der Urne zu stützen.

Jedoch nimmt der Anteil von Briefwählerinnen und Briefwählern stetig zu. Deshalb haben wir uns entschieden, die Briefwahlstimmen zu berücksichtigen.

Wie wurden Briefwahlstimmen berücksichtigt?

Jeder Briefwahlbezirk wurde einer möglichst kleinen Gruppe von Urnenwahlbezirken eindeutig zugeordnet. Anschließend haben wir die absoluten Stimmen des Briefwahlbezirks auf die jeweiligen »Ziel«-Wahlbezirke umgelegt, und zwar anteilig zur Anzahl der Wahlberechtigten der jeweiligen »Ziel«-Wahlbezirke.

Ein Beispiel: Der Briefwahlbezirk 1 hat 25 gültige Stimmen und beschreibt drei »Ziel-«Wahlbezirke. Urnenwahlbezirk A hat 50 Wahlberechtigte, B 150 und C 300 Wahlberechtigte. So erhält:

  • Urnenwahlbezirk A: 25・(50/500)
  • Urnenwahlbezirk B: 25・(150/500)
  • Urnenwahlbezirk C: 25・(300/500)

Dieses Vorgehen hat zwei Konsequenzen:  Zum einen wird so unterstellt, dass das Stimmverhalten der Briefwählerinnen und Briefwähler in den »Ziel-«Urnenwahlbezirk gleich sei. Dies ist nicht der Fall. So könnte Urnenwahlbezirk A mehr Briefwahlstimmen für eine bestimmte Option des Volksbegehrens haben als Urnenwahlbezirk B. Wir halten diese Verzerrung so gering wie möglich, indem wir die Anzahl der »Ziel-«Urnenwahlbezirke möglichst klein halten.

Zum anderen kann der Anteil an Briefwahlstimmen zwischen den »Ziel-«Urnenwahlbezirken variieren. So könnte Urnenwahlbezirk A generell mehr Briefwahlstimmen als Urnenwahlbezirk B haben. Diese Varianz kann aus den Daten nicht rekonstruiert werden. Deshalb können Aussagen zur Wahlbeteiligung auf Basis der Urnenwahlergebnisse erfolgen.

Woher stammen die Flugbewegungen?

Für die Darstellung der Flugkorridore haben wir einen nicht repräsentativen Ausschnitt der Flugbewegungen vom 8.9.2017 von 0 bis 24 Uhr von Flightradar24 genutzt. Flighradar24 ist ein Dienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen. Dabei werden mit unzähligen Empfängern auf der Welt die Positionsdaten empfangen, die Flugzeuge über sogenannte ADS-B-Sender ausstrahlen.

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