Tagesspiegel Wahl-Spezial

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1949 Adenauer
1953 Adenauer
1957 Adenauer
1961 Adenauer
1965 Erhard
1969 Brandt
1972 Brandt
1976 Schmidt
1980 Schmidt
1983 Kohl
1987 Kohl
1990 Kohl
1994 Kohl
1998 Schröder
2002 Schröder
2005 Merkel
2009 Merkel
2013 Merkel

Erste Wahl: Eine Zeitreise durch die Bundestagswahlen

Interviews mit Erstwählern, historische Plakate und die Wahlergebnisse: Tauchen Sie ein in die Situation der Wahljahre und erfahren Sie, welche Ereignisse, Themen und Personen die Bundestagswahlen seit 1949 prägten.

1961 Der Beginn der Ära Brandt

Die Sozialdemokraten verloren zwar die Wahl 1961 – aber es war eine Niederlage mit Aussicht. Denn nun begann der unaufhaltsame Aufstieg zur Kanzlerpartei mit dem charismatischen Willy Brandt an der Spitze, der neue Wählerschichten, nicht zuletzt aber viele Jüngere, zur SPD zog.

Wahlergebnis 1961 (in Prozent)
  • Union 45,3
  • SPD 36,2
  • F.D.P. 12,8
  • Sonstige 5,7
Veränderung zu 1957
  • Union −4,9
  • SPD +4,4
  • F.D.P. +5,1
Wahlbeteiligung
87,7 %
Regierung
  • Union
  • F.D.P.
Bundeskanzler
Konrad Adenauer

Die Bundestagswahl am 17. September 1961 hat Willy Brandt zum Bundeskanzler gemacht. Nicht sofort natürlich, der Berliner Regierende Bürgermeister war an jenem Spätsommerabend der Wahlverlierer. Aber mit dieser Niederlage begann der Weg des charismatischen Politikers an die Spitze der Partei (1964), in die Regierung mit der Union als Vizekanzler (1966) und schließlich ins Kanzleramt (1969). Die Sechzigerjahre sahen den unaufhaltsamen Aufstieg der Sozialdemokratie. Der Auftakt dazu war die Wahl von 1961. Brandt konnte die SPD deutlich nach oben hieven. Der einstige Emigrant war nicht zuletzt bei jüngeren Wählern eine Zugnummer, die von ihm ein Ende der als politisch muffig empfundenen Nachkriegsjahre erhofften. 1961 begann die Endphase der Ära Adenauer. Die Union konnte ihre absolute Mehrheit, vier Jahre zuvor errungen, nicht halten. Der »Alte« wirkte nun mit seinen 85 Jahren wirklich alt. Das Denkmal wankte. Ein Grund dafür war auch der Bau der Berliner Mauer seit dem 13. August 1961. Adenauer hatte zögerlich reagiert, während Brandt im Zentrum der Ereignisse stand. Die FDP konnte zwar ihre Wahlkampfforderung nicht durchsetzen (Koalition nur, wenn Adenauer geht) – der Kanzler war nur bereit, einen vorzeitigen Rückzug vom Amt nach zwei Jahren anzukündigen. Die Freien Demokraten gingen dennoch in das Bündnis, damals wurde der Begriff »Umfallerpartei« geprägt, ein kleines Trauma für die Partei bis heute. Die 1961 gebildete Koalition war stets fragil, zur wachsenden Freude der SPD.

Plakate im Wahlkampf 1961

CDU
SPD
F.D.P.

Titelseite des Tagesspiegel nach der Wahl

19. September 1961

Dieses digitale Projekt wurde umgesetzt durch Philipp Bock (Tagesspiegel Data).

Die Videointerviews führten Muhamad Abdi, Ann-Kathrin Hipp, Hendrik Lehmann, Ronja Ringelstein, Hannes Soltau, Christian Vooren und Helena Wittlich.

Die Texte zu den Wahlen schrieb Albert Funk.

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